Lauingers – Eine Familiengeschichte aus Deutschland

Buchvorstellung und Zeitzeugengespräch

 

Zeit: Samstag, 30. Januar 2016, 19.30 Uhr

Ort: Staatstheater Mainz, Orchestersaal, Tritonplatz 1

 

Buchpräsentation mit Bettina Leder und Gespräch mit dem

Zeitzeugen Wolfgang Lauinger (97) sowie Joachim Schulte

(QueerNet Rheinland-Pfalz)

Moderation: Florian Schwinn

Musikalische Begleitung: Jazz-Combo der PFG-Bigband

Eintritt frei

Artur Lauinger wurde 1937 als vermutlich letzter jüdischer
Journalist in Deutschland entlassen. 30 Jahre lang hatte er
für die »Frankfurter Zeitung« gearbeitet. Als er zwei Jahre
später nach London emigrierte, ließ er seinen 20-jährigen
Sohn Wolfgang in Deutschland zurück, damit dieser „dem
Vaterland“ – sprich: der Wehrmacht – diene. Nach wenigen
Wochen wurde Wolfgang Lauinger als „Halbjude“ aus der
Wehrmacht entlassen. In Frankfurt schloss er sich einer Grup-
pe von Swingkids an, die sehr schnell die Aufmerksamkeit
der Gestapo auf sich zog. Doch auch nach der Befreiung war
die Verfolgung für ihn nicht zu Ende. 1950 wurde er wegen
des Verdachts, gegen den § 175 verstoßen zu haben, erneut
verhaftet.
Im Gespräch mit Florian Schwinn erzählt Wolfgang Lauinger
aus seinem Leben zwischen Widerspenstigkeit und Verfol-
gung. Bettina Leder, die die Geschichte von Vater und Sohn
aufgeschrieben hat, liest aus ihrem Buch. Joachim Schulte
berichtet von Mainzer Homosexuellen, die in der NS-Zeit und
auch nach 1945 verfolgt wurden. Junge Musiker der PFG-Big-
band umrahmen das Programm mit Swing-Songs.
Eine Veranstaltung des Staatstheater Mainz in Kooperation mit
Gegen Vergessen –
Für Demokratie e.V.
mit Unterstützung von QueerNet Rheinland-Pfalz e.V. und dem
Fonds „Erinnern und Gedenken“ der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstät-
ten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz.
Bettina Leder:
Lauingers
Eine Familiengeschichte aus Deutschland
Mit einem Vorwort von Volker Beck
288 Seiten, € 24,90
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